Dienstag, 4. März 2008

Schlafmangel

Heute habe ich mit dem Karriereding angefangen. Leider in eher miserabler körperlicher Verfassung; habe die zweite Nacht in Folge kaum geschlafen und war deshalb auch zu kraftlos, um mir die Haare zu waschen. Ich hoffe, es ist nicht zu sehr aufgefallen. Morgen sehe ich wieder ordentlich aus. Ich weiß nicht woran es liegt, dass ich hier so schlaflos bin. Ich hoffe, nicht am Bett, das kann ich ja nicht mal eben auswechseln. Wahrscheinlich sind es die vielen Gedanken, die mit unter die Decke kriechen. Aber noch so eine Nacht will ich nicht.
Ich war also verdammt müde den ganzen Tag, und dann all das Neue, das auf mich einprasselte. Allein die ganzen Herren und Frauen, deren Namen und Aufgaben ich mir irgendwann merken muss. Aber man behandelt mich wirklich sehr freundlich und lässt mir Zeit. Gott sei Dank kann ich schon um vier Uhr gehen. Eine meiner ersten Aufgaben wird der Grenzkonflikt zwischen Ecuador und Kolumbien. Und Chávez, der Kaschper, mischt sich natürlich wieder kräftig ein. Von seinem öffentlichen Auftreten her erinnert der mich an einen Muppet.
Als ich endlich zu Hause ankomme, bekomme ich einen kleinen Schrecken: Überall um meinen kleinen alten Corolla herum ist der Boden aufgekloppt, und direkt an seinem Kotflügel steht ein Absolutes-Halteverbot-Schild. Oh nein, nicht auch hier schon ein Knöllchen, in dieser absoluten Wohnstraße! Der Corolla ist ganz verunsichert und winselt klagend, als er mich kommen sieht. Und wieder fängt es an zu schneien, der Schnee wird zu Graupel. Halte aus, Corolla, ich komme sofort! rufe ich ihm zu. Mist, ich hatte die Bauarbeiter heute morgen vom Fenster aus gesehen, aber ich war im Nachthemd, da wollte ich nicht so zu ihnen runterrufen.
Schnell schmeiße ich meine Sachen ins Haus und eile zurück zum Corolla, durch den aufkommenden Schneesturm. Freudig begrüßt er mich, und gemeinsam umsteuern wir die raue See von Straßenlöchern und erreichen sicher das erlaubte Ufer. Es ist kein Knöllchen an der Scheibe, vielleicht waren die Hamburger Knöllchenschreiber mir ja gnädig oder das Papier alle.
Ich habe heute Nacht sturmfrei, Maggy und der Hund schlafen aushäusig. Ich mache erst mal superlaut Musik an, lade alle Nachbarn ein, wir essen und schmeißen ganz viel Popcorn und tanzen auf dem Sofa Kasatchok. Als alle sich ausgetobt haben, löst sich die lustige Gesellschaft schnell auf und ich bin jetzt auch total ausgepowert. Höre zur Entspannung noch das Hörspiel auf Deutschlandradio Kultur und gehe gleich ins Bett. Hoffentlich zum Schlafen.

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